44 Menschen waren an Bord
Touristenjacht gesunken: Münchnerin wohl tot geborgen
Die „Sea Story“ ist nach starkem Wellengang gesunken.
Quelle: -/XinHua/dpa
Mehrere Dutzend Urlauber sind auf der „Sea Story“ unterwegs, die Taucher zu Korallenriffen bringt. Die Motorjacht sinkt nach schwerem Wellengang, mehrere Menschen sterben – darunter offenbar auch zwei deutsche Urlauber. Weitere Personen werden noch vermisst.
Kairo/Port Ghalib. Nach dem Untergang eines Touristenbootes im Roten Meer mit 44 Personen an Bord sind am Donnerstag womöglich zwei Deutsche tot aus dem Wasser geborgen worden. Aus dem Auswärtigen Amt hieß es, drei deutsche Staatsangehörige würden als vermisst gelten; man müsse davon ausgehen, dass zwei von ihnen nur noch tot geborgen werden konnten. Bereits am Dienstag waren vier Leichen gefunden worden. Derweil läuft die Suche nach weiteren Vermissten weiter.
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- Was ist passiert?
- Was ist über die Opfer bekannt?
- Wer war an Bord?
- Wer wird vermisst, wer wurde gerettet?
- Wie läuft die Rettung?
Was ist passiert?
Die gut 40 Meter lange Motorjacht „Sea Story“ war seit Sonntag im Roten Meer unterwegs. Sie war aus Port Ghalib gestartet und sollte am Freitag weiter nördlich in Hurghada ankommen. Am frühen Montagmorgen habe die Crew einen Notruf abgesetzt, die Yacht sei dann gesunken, teilte der für die Region zuständige Gouverneur Amr Hanafi mit. Grund war offenbar schwerer Wellengang.
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Hanafi berief sich auf Schilderungen der Besatzung und der Touristen nach dem Unglück. Eine große Welle habe das Boot getroffen und kentern lassen. Die mehrstöckige „Sea Story“ sei innerhalb von Minuten gekentert, und einige Passagiere hätten es nicht rechtzeitig aus ihren Kabinen nach draußen geschafft. Das Boot habe keine technischen Mängel gehabt und auch alle benötigten Zulassungen samt einer Inspektion im Frühjahr, schrieb Hanafi bei Facebook weiter. Die erst zwei Jahre alte Motorjacht mit Kabinen für mehr als 30 Passagiere wird für mehrtägige Exkursionen zum Tauchen im Roten Meer beworben.
Ägyptische Rettungskräfte arbeiten auf einem Steg, nachdem ein Touristenboot mit 44 Personen an Bord vor der Küste gesunken ist.
Quelle: STR/AP
Was ist über die Opfer bekannt?
Am Donnerstag sind wahrscheinlich zwei Deutsche tot aus dem Wasser geborgen worden, teilte das Auswärtige Amt mit. Dabei soll es sich laut „Bild“-Zeitung um eine 41-jährige Münchnerin und einen 38-jährigen Berliner handeln. Das Auswärtige Amt machte keine Angaben zur Identität der Opfer.
Bereits am Dienstag hatten die Retter vier Leichen aus dem Wasser geborgen. Angaben zu deren Nationalitäten wurden von offizieller Seite nicht gemacht. Somit sind bis Donnerstag sechs Tote bestätigt.
Wer war an Bord?
Laut den Angaben waren 31 Touristinnen und Touristen unterschiedlicher Nationen sowie 13 Besatzungsmitglieder an Bord. Zu dem fünftägigen Ausflug zu Tauchplätzen waren laut dem Auswärtigen Amt sechs Deutsche aufgebrochen. Zudem waren zwei Schweizer, zwei Menschen mit polnischer Staatsbürgerschaft, zwei Finnen und weitere Touristen aus anderen europäischen Ländern, aus den USA, China und Ägypten an Bord, wie Gouverneur Hanafi sagte.
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Mehrere Vermisste nach Unglück mit Touristenboot in Ägypten
Unter den Passagieren waren nach Angaben der örtlichen Behörden auch Touristen aus Deutschland und der Schweiz.
Quelle: Reuters
Wer wird vermisst, wer wurde gerettet?
Inklusive der beiden toten Deutschen sind mindestens sechs Menschen ums Leben gekommen, 33 Personen konnten bis zum Mittwochmorgen gerettet werden. Fünf der insgesamt 44 Menschen auf der „Sea Story“ werden noch vermisst.
Am Dienstag hieß es in einer Mitteilung des Auswärtigen Amtes, dass drei deutsche Staatsbürger gerettet worden seien. Die deutsche Botschaft in Ägypten habe ein eigenes Team entsandt, um Betroffene vor Ort konsularisch zu betreuen. „Wir stehen mit den ägyptischen Behörden in Kontakt“, hieß es. Ein deutscher Staatsbürger wird nach den Angaben des Auswärtigen Amtes vom Donnerstag noch vermisst.
Die Marine konnte einen Urlauber aus Finnland lebend aus dem Wasser bergen, wie Hanafi am Mittwochmorgen mitteilte.
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Britischen Medienberichten zufolge werden zudem mehrere Menschen aus Großbritannien vermisst. Das Außenministerium in London erklärte Anfang der Woche, es leiste „einer Reihe britischer Staatsbürger und ihren Familien“ konsularische Unterstützung.
Ein Touristen-Boot ist im Roten Meer gesunken.
Quelle: dpa-infografik, OSM-Mitwirkende
Wie läuft die Rettung?
Die Chancen, die verbliebenen Vermissten noch lebend zu finden, sinken. Der Mensch kann mehrere Tage ohne Trinkwasser überleben. Ein Herzstillstand im offenen Meer ist aber auch wegen schwerer Unterkühlung möglich und das auch bei wärmeren Wassertemperaturen um 20 Grad Celsius.
Die Geretteten kamen unterdessen in einem Hotel in Marsa Alam unter, teils wurden sie im Krankenhaus medizinisch versorgt. Man arbeite mithilfe der verschiedenen Botschaften daran, ihnen Unterlagen für die Heimreise zu besorgen, sagte Hanafi einer Mitteilung zufolge.
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Ägypten ist wegen seiner antiken Stätten und seiner Badeorte bei deutschen Urlaubern sehr beliebt. Die meisten Touristen in dem nordafrikanischen Land kommen aus Deutschland und Russland. Während der Wintermonate herrscht ein angenehm warmes Klima. Auch hier kann das Wetter auf See aber umschlagen und stürmisch werden. Für Taucher bietet das Rote Meer einige der spektakulärsten Tauchplätze weltweit.
RND/dpa/gw/nis/janp